die nachfolgenden Kurzbiographien entstammen, wo nicht anders vermerkt, dem Musiker Lexikon von Robert Musiol, Stuttgart, 1890
 

Peter von Winter
berühmter Opernkomponist, geb. 1754 zu Mannheim, gest. 17. Oktober 1825 zu München, wurde bereits mit 11 Jahren Mitglied der kurürstlichen Kapelle in Mannheim. 1778 siedelte er mit dem Hof nach München über, wo er zum Hofkapellmeister ernannt wurde. Kantaten: “Heinrich IV.”, “Hektors Tod” und “Ines de Castro”; Opern: “Antigone”, “Das unterbrochene Opferfest”, “Das Labyrinth”, “Tamerlan”, “Calypso”, “Proserpina” und “Zaira” u.a.. Außerdem schrieb Winter 26 Messen, 2 Requiem, 3 Tedeum, 3 Stabat Mater, Oratorien, Kantaten, 9 Symphonien, eine Symphonie mit Chor (“Die Schlacht”), zahlreiche Ouvertüren, Konzertanten für Streich- und Blasinstrumente mit Orchester, Konzerte für Klarinette, Fagott, etc..
Artikel über Winter in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Das unterbrochene Operfest
     

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Friedrich von Flotow
geb. am 27. April 1812 zu Teutendorf (Mecklenburg). War von 1856-1863 Generalintendant der Oper in Schwerin, lebte dann meist in Paris und starb am 24. Januar 1883 in Darmstadt. Opern: “Stradella”, “Martha”, “Die Großfürstin”, “Indra”, “Rübezahl”, “Zilda”, “L’Ombre”, “Naida”, “Der Graf von St. Mégrin” u.a.. Ballette: “Zaunkönig” und “La Libellule”, Ouvertüren, ein Fackeltanz, etc..
Artikel über Flotow in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Rübezahl
  • Indra
     

Flotow02

Peter von Lindpaintner
geb. 9. Dez. 1791 in Koblenz, gest. 21. Aug. 1856 auf einer Reise in Nonnenhorn am Bodensee, erhielt seine Ausbildung in München unter Winter, wurde 1812 daselbst Musikdirektor an dem neuerrichteten Theater am Isartor und funktionierte von 1819 bis zu seinem Tod als Hofkapellmeister in Stuttgart. L. war seiner Zeit eine der angesehensten Musiknotabilitäten in Deutschland, schrieb 21 Opern, auch Schauspielmusiken (Faust) und Ballette, Symphonien, Messen, Oratorien etc., ist aber nur durch wenige Lieder noch heute lebendig (die Fahnenwacht).
Artikel über Lindpaintner in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Die sizilianische Vesper
  • Die Genueserin
  • Die Macht des Liedes
     

Lindpaintner02

Conradin Kreutzer
berühmter Lieder- und Opernkomponist, geb. am 22. November 1780 zu Meßkirch (Baden). War Theaterkapellmeister in Wien, Köln und ging 1848 nach Riga, wo seine Tochter als Opernsängerin engagiert war und starb dort am 14. Dezember 1849. Von den 24 Opern und Schauspielmusiken haben sich nur “Das Nachtlager von Granada” und “Der Verschwender” bis heute gehalten. Von seinen übrigen Kompositionen sind manche Männerchöre populär geworden, z.B. “Die Kapelle”, “Der Tag des Herrn”, “Dir möcht’ ich diese Lieder weihen” u.a.); Kammermusik und Klavierwerke, Lieder, etc.
Artikel über Kreutzer in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • König Konradin
  • Der Taucher
  • Libussa
     

Kreutzer

Giacomo Meyerbeer
(eigentlich Jakob Meyer Beer), geb. am 5. September 1791 zu Berlin, gest. am 2. Mai 1864 zu Paris, wurde im Klavierspiel durch Fanz Lauska und Clementi, sowie in der Komposition durch Zelter, B.A. Weber und (1810-1812) Abt Vogler in Darmstadt ausgebildet. Bei Vogler war er Mitschüler von C.M. von Weber. Erste deutschsprachige Opern “Jephtas Gelübde” (1812, München) und “Alimelek oder Wirt und Gast” (1813, Stuttgart). Nachdem Meyerbeer in Wien mit Erfolg als Pianist aufgetreten war, ging er 1815 nach Italien. Dort schrieb er italienische Opern (“Emma di Resburgo”, “Margarita d’Anjou”, “Il crociato in Egitto” u.a.) welche mit beachtlichem Erfolg aufgeführt wurden, auch außerhalb Italiens. 1826 ließ sich Meyerbeer in Paris nieder, wo er nach mehrjährigem Stillschweigen 1831 mit seinem “Robert le Diable” einen sensationellen Erfolg erzielte;noch größer war die Wirkung der “Hugenotten” (1836). Meyerbeer wurde 1842 durch Friedrich Wilhelm IV. zum Generalmusikdirektor ernannt und siedelte nach Berlin über. Hier schrieb er 1843 “Das Feldlager in Schlesien”, dessen Musik er teilweise später für seinen”Nordstern” (1854) benutzte; 1849 erfolgte in Paris die langerwartete Aufführung seiner großen Oper “Der Prophet”, 1859 die opera comique “Dinorah oder die Wallfahrt nach Ploermel”. “Die Afrikanerin” erlebte erst 1865 nach Meyerbeers Tod ihre erste Aufführung. Die letzten Lebensjahre verbrachte Meyerbeer abwechselnd in Berlin, Paris, Spaa und Nizza. Außer den genannten Opern komponierte Meyerbeer noch: Musik zum Schauspiel “Struensee”, Chor zu Aeschylos “Eumeniden”, vier Fackeltänze, Schiller-Festmarsch (1859), Krönungsmarsch für König Wilhelm I., verschiedene Kantaten, Festhymnen, etc..
Artikel über Meyerbeer in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

Meyerbeer

Johann Nepomuk von Poißl
geb. am 15. Febr. 1783 zu Haunkenzell (Bayr. Wald), gest. am 17. Aug. 1865 zu München, studierte ab 1805 bei F. Danzi und später bei G. J. Vogler. Die Oper “Antigonus” (1808) war sein erster größerer Erfolg. Dieser wurde mit “Athalia” (1814), die auf allen größeren deutschen Bühnen Verbreitung fand, noch übertroffen. Einen weiteren bedeutenden Erfolg erzielte er mit “Der Wettkampf zu Olympia” (1815). Die beiden letzgenannten Werke waren die vor Webers “Freischütz” meistgespielten Opern auf deutschen Bühnen. Es folgten weitere Opern auf Vorlagen Metastasios.  Im Jahre 1825 erfolgte seine Anstellung als Intendant der bayerischen Hofmusik und des bayerischen Hoftheaters. In den folgenden Jahren trat die kompositorische Tätigkeit Poißls in den Hintergrund. Seine letzte Oper “Zaide” konnte 1843 nur einen Achtungserfolg erringen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Armut und Vergessenheit. Weder das Musiker Lexikon von Robert Musiol noch Meyers Großes Konversationslexikon von 1905/09 erwähnen seinen Namen. 
Sein bedeutendstes Werk, die durchkomponierte “Athalia”, wurde als eine nationale Tat gepriesen. C. M. von Weber dirigierte das Werk und widmete ihm eine eingehende Besprechung.
[Artikel kompiliert aus verschiedenen Quellen]

Artikel über Poißl in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Athalia
  • Der Wettkampf zu Olympia
     

 

Franz Lachner
geb. 2. April 1804 zu Rain (Oberbayern), [gest. am 20. Januar 1890 in München] einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. 1820 bis 1821 lebte er in München, begab sich dann nach Wien, wo selbst es ihm gelang, die Organistenstelle an der protestantischen Kirche zu erhalten; 1826 wurde er Vizekapellmeister und 1828 erster Kapellmeister am Kärntnerthortheater, übernahm 1834 die Leitung der Mannheimer Oper und erhielt 1836 Anstellung als Hofkapellmeister in München. 1852 wurde er zum Generalmusikdirektor ernennt. Seit 1868 pensioniert. Unter seinen Kompositionen (fast 200 an der Zahl) ragen besonders hervor die 8 Suiten [für Orchester], sodann 8 Symphonien; der weiteren schrieb er Opern: “Catharina Cornaro” (1841), “Benvenuto Cellini” (1849), u.a., Oratorien: “Moses” und “Die vier Menschalter”; Messen, ein Requiem und viel andere kirchliche Gesangswerke; mehrere Streichquartette, Klavierquartette, Quintette, Sextette, Trios, Violinsonaten, Orgelstücke,
Chorgesänge, Lieder, etc.
Artikel über Franz Lachner in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Catarina Cornaro
  • Benvenuto Cellini
     

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Wilhelm Taubert
geb. 23. März 1811 zu Berlin [gest. 7. Januar 1891 zu Berlin], wurde 1831 Dirigent der Hofkonzerte, 1842 Hofopernkapellmeister und Leiter der Konzerte der königlichen Symphoniekapelle, 1869 Oberkapellmeister und 1875 Vorsitzender der Musikalischen Sektion des Senats der königlichen Akademie der Künste. Er schrieb Opern (u.a. “Joggeli”, “Macbeth”, “Cesario”), Musik zur “Medea” des Euripides und zu Shakespeares “Sturm”, Symphonien, Ouvertüren, Kammermusikwerke, Klavierstücke, Chorwerke, Lieder (darunter die berühmten “Kinderlieder”)

Artikel über Wilhelm Taubert in wikipedia, hier.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Macbeth

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Ignaz von Mosel
geb 1. April 1772 in Wien, gest. 8. April 1844 ebenda, Komponist und Musikschriftsteller. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Musiklebens im Vormärz, soll 1812 in Wien als Erster (abgesehen von Landgraf Ludwig von Hessen 1801) mit dem Taktstock dirigiert haben. Leitete 1812-16 die jährlichen Musikfeste der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien; 1820-29 Vizedirektor der beiden Hoftheater, ab 1829 Leiter der Hofbibliothek.

Werke: Opern: Die Feuerprobe, Salem, Cyrus und Astyages. - Lieder, Psalmen, Chorwerke, Orchestertänze und -märsche. - Schriften: Versuch einer Ästhetik des musikalischen Tonsatzes, 1813; Über das Leben und die Werke des A. Salieri, 1827; Geschichte der k. k. Hof-Bibliothek in Wien, 1835; Über die Originalpartitur des Requiems von W. A. Mozart, 1842.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Salem

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Franz von Holstein
geb. 16. Febr. 1826 in Braunschweig aus einer aus Mecklenburg stammenden Adelsfamilie. gest. 22. Mai 1878 in Leipzig, widmete sich anfänglich der Offizierslaufbahn, trieb aber nebenher eifrig Musikstudien. 1853 begab er sich nach Leipzig, trat in das Konservatorium ein und machte unter Hauptmann und Rietz gründliche Studien. Einige Unterbrechungen abgerechnet, behielt H. seitdem seinen Wohnsitz in Leipzig bis zu seinem Tod. Als Komponist hat er sich namentlich durch die Opern: “Der Haideschacht” (Dresden 1868), “Der Erbe von Morley” (Leipzig 1872) und “Die Hochländer” (Mannheim 1876), die Ouvertüren “Loreley” und “Frau Aventiure” sowie Kammermusikwerke und eine große Anzahl ein- und mehrstimmiger Gesänge einen geachteten Namen gemacht. Namentlich die Lieder verraten durchweg denn sinnigen, tief und natürlich empfindenden Künstler. Durch ein reiches Legat für unbemittelte Musikschüler (Holstein-Stift) hat er sich in Leipzig ein dauerndes Andenken gesichert. Seine Nachgelassenen Gedichte wurden von Bulthaupt herausgegeben (Leipz. 1880, mit Biographie).

[Lexikon: Holstein. Meyers Groes Konversations-Lexikon (1905), S. 86480

Holstein wurde seit dem Erfolg der Oper “Der Haideschacht” als Alternative zum um sich greifenden Wagnerismus betrachtet. Diese Entwicklung wurde durch die weniger günstige Aufnahme der beiden folgenden Werke und seinen frühen Tod beendet. Die Bedeutung die man seinen Werken zumass wird schon dadurch untermauert, dass seine letzten Opern als Partiturdruck erschienen.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke (nur für den Fall, dass sich gedrucktes Aufführungsmaterial nicht auffinden lässt):

  • Der Haideschacht
  • Die Hochländer
     

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Adalbert Gyrowetz
geb. 19. Febr. 1763 zu Budweis in Böhmen, gest. 19. Mrz 1850 in Wien, begann zu Prag das Studium der Rechte, wendete sich aber dann der Musik zu und studierte in Neapel unter Sala, bekleidete dann aber eine Stelle als Legationssekretär am deutschen Hofe, bis er 1804 Hofkapellmeister und Dirigent der Hofoper wurde (bis 1831). G. war ein sehr fruchtbarer Instrumentalkomponist, dessen leicht geschriebene Symphonien und Kammermusikwerke ihrer Zeit sehr verbreitet waren, hat aber auch Messen, sowie 40 Balletts und 30 Opern geschrieben, von welch letztern besonders Agnes Sorel (1806) und Der Augenarzt (1811) längere Zeit sehr geschätzt wurden. Seine Selbstbiographie erschien Wien 1848.

[Artikel aus: Gyrowetz. Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), S. 77728]

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Agnes Sorel
     

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Ernst II. v. Sachsen-Coburg-Gotha
 geb. 21. Juni 1818 in Koburg, gest. 22. August 1893 in Reinhardsbrunn, seit 1844 regierender Fürst. Schrieb Opern (“Zaire”, “Toni”, “Cassilda”, “Santa Chiara” und “Diana von Solange”), Kantaten, eine populär gewordeneHymne für Männerchor, einen Fackeltanz, etc.

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

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Johann Joseph Abert
geb. 21. Sept. 1832 zu Kochowitz in Böhmen, Schüler von Kittl und Tomaschek in Prag, 1852 Kontrabassist der Hofkapelle zu Stuttgart, 1867-1888 Hofkapellmeister. Er brachte mit Erfolg mehrere Opern zur Aufführung (“Anna von Landskron”, “König Enzio”, “Astorga”, “Ekkehardt”, “Die Almohaden”), schrieb auch Symphonien, eine symphonische Dichtung “Kolumbus”, auch Orchesterbearbeitungen Bachscher Fugen, Quartette sowie Lieder und Klavierstücke.
[Lexikon: Abert. Meyers Groes Konversations-Lexikon (1905), S. 408

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Anna von Landskron
  • König Enzio
  • Astorga
     

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Heinrich Marschner
 geb. 16. Aug. 1795 in Zittau, gest. 14. Dez. 1861 in Hannover, bezog 1813 die Universiätt Leipzig, um die Rechte zu studieren, bildete sich aber zugleich unter Schicht im Klavierspiel und Komposition und gab das Rechtsstudium auf. 1816 ging er nach Wien und erhielt 1817 eine Privatmusiklehrerstelle in Preßburg, wo er seine ersten Opern, “Der Kyffhäuserberg” und “Saida” (nicht ausgeführt), komponierte. Eine dritte, “Heinrich IV. und Aubigné”, schickte er dann C. M. v. Weber in Dresden, der sie 1820 mit Beifall zur Ausführung brachte. 1822 ließ er sich selbst in Dresden nieder, wo er im folgenden Jahre Musikdirektor an der Hofoper wurde. Da er die erhoffte Nachfolge Webers nicht erlangte, ging er 1827 als Theaterkapellmeister nach Leipzig und brachte dort die Opern “Der Vampyr” (1828), “Der Templer und die Jüdin” (nach W. Scotts Ivanhoe, 1829) zur Ausführung. 1831 folgte er einem Ruf als Hofkapellmeister nach Hannover, wo sein berühmtestes Werk, “Hans Heiling” (1833), entstand. Weitere Opern:  “Der Holzdieb” (1825), “Lucretia” (1826), “Des Falkners Braut” (1832), “Der Bäbu”
(1837), “Das Schloß am Ätna” (1838), “Kaiser Adolf von Nassau” (1843), “Austin”, “Hjarne” (1861); Kammermusikwerke (2 Klaviertrios, ein Klavierquartett, Klaviersuiten u. a.), Männerchöre (Zigeunerleben).[Lexikon: Marschner. Meyers Groes Konversations-Lexikon (1905), S. 125377

In die Vorauswahlliste für Opera tedesca aufgenommene Werke:

  • Das Schloß am Ätna
  • Kaiser Adolf von Nassau
     

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***  wird fortlaufend erweitert und verändert ***

 

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